Färberpflanzen

In diesem Beet wachsen Krappwurzel, Färberginster, Färberkamille, Färberwaid, Färberdisteln, Färberwau und Färbermeister.

Farbenfroh!
So soll auch unser Religionsgarten sein und werden.
Mit all den verschiedenen Pflanzen, welche hier wachsen und gedeihen.
Und die verschiedenen Menschen, welche hier ein- und ausgehen und einander begegnen.

Allgemein

Flora und Fauna präsentieren sich dem Menschen in reicher Buntheit. Diese Bereicherung soll das Leben der Menschen mit Freude erfüllen. Die Natur hält viele natürliche Farbstoffe bereit, die mit Pflanzen, Mineralien oder tierischen Sekreten gewonnen oder hergestellt werden können.

Färberpflanzen waren schon in alten Zeiten bekannt und wurden vom Menschen rege genutzt, denn in Blättern, Blüten oder Wurzeln besitzen sie Inhaltsstoffe, die sich zum Färben verschiedener Materialien eignen. Nicht alle Pflanzenfarben sind jedoch waschbeständig oder lichtecht.

Farben spielen im Leben von Mensch und Tier eine wichtige Rolle. Pflanzenfarben, ja Farben überhaupt, waren in früheren Jahrhunderten etwas sehr Kostbares. In allen Kulturen und Religionen haben sie eigene Bedeutungen erhalten, was auch in den Heiligen Schriften nachzulesen ist.

Pflanzenfarben haben den Menschen in seiner kulturellen Entwicklung über Jahrtausende bis über die Schwelle zur Neuzeit begleitet. Das Entdecken von Farben aus der Natur ging parallel einher mit anderen Erfahrungen und Wirkungen, die mit verschiedensten Pflanzen gemacht werden konnten.

Viele Pflanzen, die wir aus der Heilkunde und der Volksmedizin kennen, sind auch als Tee- und Würzpflanzen und eben auch als Färberpflanzen bekannt geworden.

Die wohl berühmteste färbende Pflanze in diesem Beet ist die Krappwurzel oder Färberröte.

Mit der Entdeckung des Farbstoffes Alizarin und seiner synthetischen Herstellung verschwand der Anbau von Krapp. Auch die Kultivierung von Färberwaid (blau), Färber-Resede (gelb) und der Färberdistel (orange) fanden so ein Ende.

Liebhaber lassen heute Färberpflanzen und Pflanzenfarben wieder aufleben.

Hinweise zu Pflanzenfarben und ihrer Anwendung heute finden Sie unter pflanzenfarben.ch.

In Aarburg gab es bis Ende der 1860er Jahre eine Rotfärberei. Die Geschichte von Pauline Zimmerli erzählt Maria Brun in einer Hörstation im Alten Friedhof.

Judentum/Christentum

Das ist die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: … violett-blaue und rote Purpur-Stoffe, rotgefärbte Felle… 

2. Mose 25,3-5

Im Offenbarungszelt nehmen Aaron und seine Söhne die Bundeslade. Darüber legen sie eine Decke aus feinem Leder und breiten darüber ein Tuch, ganz aus violettem Purpur… Auch über den Tisch der Schaubrote breiten sie ein Tuch aus violettem Purpur… Ebenso werden alle weiteren Gegenstände und der Altar in ein Tuch aus violettem Purpur gehüllt.

4. Mose 4,4ff.

Christentum

Paulus ging nach Philippi… Eine gottesfürchtige Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, hörte zu.

Apostelgeschichte 16,12.14

Islam

Siehst du nicht, dass Gott vom Himmel Regenwasser herabkommen lässt, mit dem Er Früchte verschiedener Art und Farbe hervorbringt? Die Berge sind weiß- oder rotgestreift und rabenschwarz in verschiedenen Tönungen.

Koran 35:27

Krappwurzel, Rubia tinctorum

Krappwurzel, auch Färberkrapp oder Färberröte genannt, gehört zu den ältesten pflanzlichen Färbemitteln im gesamten Mittelmeergebiet. Besonders im Alten Ägypten wurde sie überaus geschätzt.

Die Krappwurzel ist in ihrem Äußeren recht unscheinbar, ihre Blüten sind klein und fast farblos. Doch in ihren Wurzeln wird in drei bis vier Jahren ein roter Farbstoff angereichert, mit dem sich Stoffe, am besten Baumwolle, und Leder mit einer kräftigen roten Farbe einfärben lassen, dem typischen Türkisch-Rot. Lichtechtheit und Waschbeständigkeit sind garantiert.

Sogenannter Krapplack wurde auch für künstlerische Techniken verwendet wie etwa der Buch- und Ölmalerei.

Mit der Krappwurzel behandelte man schon in alten Zeiten Gelbsucht und war erfolgreich bei Nieren- und Blasensteinen.

In der Bibel wird die Pflanze nicht direkt genannt. Der hebräische Name ist pua(h), puva(h) oder fua(h). Dieser kommt nur als Eigenname vor und bezeichnet wohl das Gewerbe eines Familienzweiges.

Judentum/Christentum

Nach Abimelech trat Tola auf, der Sohn Pua(h)s / Puwa(h)s.

Richter 10,1

Färberginster, Genista tinctoria

Zweige, Blätter und Blüten wurden zum Färben von Wolle und Leinen verwendet. Die Farbnuancen umfassen hell- bis dunkelgelb und können, je nach Zusatzstoffen auch grün sein. Aus dem Färberginster wurden früher auch Fasern gewonnen. Färberginster ist in allen Teilen giftig, wird aber in der Heilkunde bei Kopfschmerzen, Verdauungsschwäche und Hautausschlägen angewendet. Er soll eine vorbeugende Wirkung vor Brustkrebs haben.

Der Färberginster wird nur 20-60cm hoch. Der Ginsterstrauch, welcher in der Bibel erwähnt wird, ist jedoch der Weisse Ginster (im Hebräischen «Rotem») Dieser kann bis 2 Meter hoch wachsen. Er kommt in der Sahara, den Wüsten Israels und Arabiens häufig vor. Mit seinen dekorativen, überhängenden Ästen und den dichten weissen Blüten, die einen herrlichen Duft verströmen, leuchtet er von Weitem. In der glühenden Wüste ist er ein angenehmer Schattenspender. So auch für Elia. Die langen Wurzeln des Weissen Ginsterstrauches reichen bis zum Grundwasser, so dass er Trockenzeiten schadlos überlebt.

Judentum/Christentum

Er (Elia) ging eine Tagereise weit in die Wüste hinein. Dort setzte er sich unter einen Ginsterstrauch und wünschte sich den Tod… Dann legte er sich unter den Ginsterstrauch und schlief ein.

1. Könige 19,4-5

Durch Mangel und durch harten Hunger nagen sie das dürre Land ab, das Gras der Steppe und der Wüstenei. Sie pflücken Salzmelde im Gesträuch, und Ginsterwurzeln sind ihr Brot.

Hiob 30,3-4

Färberkamille, Anthemis tinctoria

Die Färberkamille ist eine alte Färberpflanze, ihre Blütenkörbe werden verwendet, um Wolle und Leinen in einem kräftigen, warmen Gelb zu färben. 

Färberwaid, Isatis tinctoria

Aus den Blättern der Färberwaid wurde früher der blaue Farbstoff Indigo gewonnen. Wegen der besonderen Schutzwirkung gegen Pilzbefall wurden auch Holzrahmen und -balken mit der Farbe der Färberwaid bestrichen.

Wurzelextrakte wirken bei Grippesymptomen.

Färberdistel, Carthamus tinctorius

Die Färberdistel – auch Falscher Safran oder Saflor genannt – ist eine alte Kulturpflanze Vorder- und Mittelasiens und wurde als Färberpflanze schon im Altertum genutzt. Sie ist heute in gemäßigt warmen Gebieten verbreitet und wird in vielen südlichen Ländern als Lieferant zur Gewinnung des Färberdistelöls kultiviert, welches aus den Samen gewonnen wird. Vor dem Aufkommen von synthetischen Anilinfarben wurden die orangeroten Blütenblätter zum Färben von Textilien verwendet, da sie einen wasserlöslichen, roten Farbstoff – Carthamin oder Saflorrot genannt – enthalten; heute wird Carthamin noch zum Färben von Lebensmitteln und Kosmetika verwendet.

Der Farbton variiert zwischen rosa, kirschrot und braunrot.

Die Bezeichnung karkom im Hohenlied ist nicht eindeutig zuzuordnen. Es handelt sich eventuell um einen Kunstnamen aus kurkum (Kurkuma), kurkam (Krokus / Safran) und Carthamus (Saflor / Färberdistel). Alle drei sind Färberpflanzen.

Judentum/Christentum

Ein Lustgarten sprosst aus dir: Granatbäume mit köstlichen Früchten, Hennadolden, Nardenblüten, Narde, Safran, Gewürzrohr und Zimt, allerlei Weihrauchbäume, Myrrhe und Aloe, und allerbester Balsam.

Hoheslied 4,13-14

Färber-Wau, Reseda luteola

Färberwau oder Gelbkraut stammt aus dem Mittelmeergebiet und ist in Mittel- und Westeuropa eingebürgert. Römische Schriftsteller belegen die Nutzung der Pflanze zum Färben, besonders von tierischen Fasern wie Wolle und Seide, aber auch von Leinen. Aus den blühenden Ästen wurde eine leuchtend gelbe Farbe gewonnen.

Färber-Wau verträgt keine Herbizide.

Kommt in der Bibel nicht vor!

Färbermeister, Asperula tinctoria

Mit den Wurzeln dieser Pflanzen kann man rot färben. 

Kommt in der Bibel nicht vor.

@ dich Impuls von Regi

Farbe bekennen!

Wir laden dich ein,
darüber nachzudenken, was dies für dich bedeutet.

Wir laden dich ein,
zu dir und deiner Meinung zu stehen,
auch zu deiner Art des Glaubens.

Die Vielfarbigkeit bereichert und verschönert unsere Welt!