Nutzpflanzen                            

In diesem Beet wachsen Gurke, Lauch, Zwiebel, Knoblauch, Melone, Saubohne, Linse und Kichererbse

Pflanzen und ihre für uns überlebenswichtige Bedeutung sind für uns eine dankbare Erinnerung an die Abhängigkeit, dass wir unsere Versorgung durch die schöpferische Kraft und die liebevolle Gnade und Allmacht Gottes erhalten.

Allgemein

Alle in diesem Beet beschriebenen Nutzpflanzen zeichnen sich durch ein sehr altes Vorkommen aus. Die meisten Nutzpflanzen können durch jungsteinzeitliche Funde im Mittelmeerbereich, vor allem in Ägypten und um Jericho belegt werden. Es ist erstaunlich, dass sich diese Nutzpflanzen durch die Jahrhunderte hindurch halten konnten. Bis heute zählen sie weltweit zu den Grundnahrungsmitteln und sind aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Ausserdem zeichnen sich alle durch zum Teil sehr hohe gesunde Nährstoffe aus, welche in der Volksmedizin Anwendung fanden, ohne deren Bedeutung bis auf den heutigen Tag verloren zu haben.

Die zwei Texte aus den Heiligen Schriften zu Gurke, Melone, Zwiebel und Knoblauch sind hier aufgeführt:

Die Leute wurden von der Gier gepackt und sagten: Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekamen, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch. Doch jetzt vertrocknet uns die Kehle, nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna.

4. Mose 11,5-6

Und als ihr sagtet: Moses, wir werden nicht nur eine einzige Speise dulden, so bitte deinen Herrn darum, uns das hervorzubringen, was aus der Erde entsprießt, wie Kräuter, Gurken, Knoblauch, Linsen und Zwiebeln. Er sagte: Wollt ihr das Gute gegen das Minderwertige eintauschen? Dann steigt herab nach Ägypten, dort findet ihr das, wonach ihr fragt.

Koran 2:60

Gurke, Cucumis sativus

Die Gurke stammt aus dem nördlichen Indien. Sie wird heute weltweit angebaut. Da sie kältetolerant ist, kann sie bis in die nordischen Länder angebaut werden.

Es gibt verschiedene Bezeichnungen für diese Gartenfrucht. Der Name Gurke leitet sich vom griechischen «angouri/angouraki» ab und bedeutet «grün, unreif»; vom lateinischen cucumer leitet sich die schweizerdeutsche Bezeichnung Guggummere ab.

Die einjährige Pflanze ist borstig behaart und macht bis vier Meter lange Triebe, welche man aufgebunden oder kriechend halten kann. Gurken haben eine unterschiedlich stark gekrümmte Form, mit glatter bis warziger Oberfläche. Man unterscheidet zwischen Salatgurke und Einlege- oder Gewürzgurke.

Gurken werden meist roh als Salat gegessen. Sie können auch als Gemüse oder Suppe gekocht oder als Chutneys zubereitet werden. Die jungen Blätter und Sprosse sind ebenfalls gekocht geniessbar.

Gurken enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe.

Lauch, Allium porrum var. Porrum

Lauch ist eine beliebte Gemüsepflanze mit würzigem Geschmack. Man erntet die Stängel, wenn sie ca. 30 cm hoch sind. Im Unterschied zu Zwiebeln und Knoblauch bildet diese Pflanze keine unterirdischen Knollen. Sie mag einen sonnigen Standort mit durchlässigem, nährstoffreichem Boden.

Die heute bekannte Kulturform des aus dem Mittelmeerraum stammenden Ackerlauchs gehört zu den Amaryllisgewächsen. Nachweise für Lauch gehen bis ins Jahr 2000 v. Chr. zurück; namhafte Schriftsteller der Antike erwähnen ihn. So erstaunt es, dass er – zusammen mit Zwiebeln und Knoblauch – nur an dieser einen Stelle in der Bibel erwähnt wird, weiss man doch, dass er in Ägypten eine beliebte Speise war.

Lauch enthält gesunde Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe. Der Geruch kommt von einer Schwefelverbindung. Lauch regt die Verdauung und den Kreislauf an. Bei den Kelten galt er als Aufputsch- und Kraftmittel; bei kriegerischen Anlässen sollen sie Lauchstängel auf dem Kopf getragen haben.

In der Küche wird er zu Suppe, Eintopf und Gemüsekuchen verwertet.

Zwiebel, Allium cepa

Die Zwiebel ist ein weltweit angebautes Knollengewächs, welches als Gemüse oder Gewürz konsumiert wird. Sie stammt aus Zentralasien und zeichnet sich durch hautartige Schalen aus, die, wenn vertrocknet, die entleerten Überbleibsel der Schuppen darstellen, welche als Speicherorgan für Reservestoffe gedient haben. Die Zwiebel macht, wenn hochgestengelt, dekorative weisse, kugelförmige Blütenköpfe.

In der Küche ist die Zwiebel nicht wegzudenken. Für den Menschen geniessbar, ist sie für fast alle Tiere unverträglich, weil giftig.

Die Zwiebel hat einen sehr guten Ruf als Heilpflanze. Auf Grund ihrer entzündungshemmenden, antiallergischen und schmerzstillenden Wirkung kann sie ganz unterschiedlich eingesetzt werden. Als Zwiebelsaft oder -sirup bei Erkältungssymptomen wie Husten, Schnupfen, Atembeschwerden. Frisch aufgeschnitten lindert sie bei Wespen- und Bienenstichen oder wird bei Ohrenschmerzen als Wickel aufgelegt. Die ätherischen Dämpfe können auch zur Raumdesinfizierung eingesetzt werden, indem man eine aufgeschnittene Zwiebel auf den Nachttisch stellt. Die schwefelhaltigen Dämpfe wirken antibakteriell, antiviral und stärken das Immunsystem.

Die Zwiebel ist gut bei Darmbeschwerden und Blasenentzündungen. Ausserdem hilft sie, die Plaque in den Blutbahnen zu beseitigen. Sie hat blutverdünnende, Blutdruck und Blutzucker senkende Wirkung.

Bei dieser über 5000 Jahre alten Kulturpflanze erstaunt es nicht, dass die alten Ägypter sie den Göttern als Opfergabe darbrachten.

Knoblauch, Allium sativum

Knoblauch gehört wie der Lauch und die Zwiebel zur Familie der Lauchgewächse. Er ist seit dem Altertum eine beliebte Gewürz- und Heilpflanze.

Knoblauch ist unverkennbar durch seine Zehen, die sich in den Blattachseln der unterirdischen Knollen heranbilden. Er ist sehr gesund auf Grund zahlreicher Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren.

Die starke Ausdünstung nach dem Verzehr von Knoblauch rührt daher, dass die schwefelhaltigen Abbauprodukte über die Lunge ausgeatmet werden.

Knoblauch ist über die ganze Welt verbreitet, besonders aber in der Küche Asiens und des Mittelmeerraums beliebt.

Den Ruf als Heilpflanze kennt der Knoblauch schon seit langem: Er gilt als antibakteriell, gegen Erkältung, blutverdünnend und antiartherosklerotisch, cholesterinsenkend, im Mass konsumiert Beschwerden senkend bei Darmkrebs. Bei Aussatz legte man eine Paste aus Knoblauch, Öl und Salz auf die Geschwüre.

Im östlichen Mittelmeerraum wurde Knoblauch mitgetragen, um den sogenannten «bösen Blick» oder unreine Geister und Dämonen fernzuhalten. In früheren Zeiten hat man auch bei uns Knoblauchzehen in der Jackentasche mitgeführt, um sich Fremde vom Leib zu halten; dies aber eher mit der Absicht, mit keinen Krankheiten angesteckt zu werden.

Zuckermelone, Cucumis melo

Die wilden Cucumis-Arten stammen aus Afrika; sie sind tropische und subtropische Gewächse. Melonen sind die süsse Variante der Gattung Gurke (cucumis), innerhalb der Familie der Kürbisgewächse.

Die einjährige, rankige Pflanze hat grosse Blätter an langen Stielen, ist behaart, mit kleinen gelben Blüten, woraus sie gelbe oder hellgrüne, bis kopfgrosse Früchte hervorbringt. Das Fruchtfleisch variiert in den Farben gelb, orange, rosa, weiss bis grünlich.

In Israel werden sie in den Küstengebieten und anderen nicht bewässerten Ebenen angebaut. Die ältesten Funde datieren von 3000 v.Chr. aus der Nubischen Wüste und China. Im Mittelmeergebiet dürfte die Melone seit dem Altertum angebaut worden sein, wie aus Schriften antiker Schriftsteller zu entnehmen ist.

Die Zucker- oder Honigmelone ist eine beliebte Sommerfrucht. Vor allem gekühlt ist sie erfrischend und ihre Süsse gab ihr den Namen, vom griechischen Meli, was Honig heisst. Melonen sind mineralstoffreich, mit einem hohen Gehalt an Vitamin A und C. Melonen sind appetitanregend, harntreibend und wirken abführend, sind aber nicht leicht verdaulich. Aufgrund des hohen Zuckergehaltes sollten sie von Diabetikern gemieden werden. In der Kosmetik werden sie als Feuchtespender bei trockener und schlaffer Haut eingesetzt.

Acker-Sau-Bohne, Vicia faba

Betrachtet man die aparte Blüte, erkennt man gleich, dass sie zur Gattung der Wicken gehört: weisse Blüten mit dunklem Saftmal auf den Lippen. Ein weiterer Unterschied zur Gartenbohne ist, dass sie keine Ranken macht. Die einjährige Pflanze, mit einer Pfahlwurzel, wächst aufrecht. Sie ist die einzige Hülsenfrucht, die auf salzigem Boden in Küstennähe gedeiht. Sie braucht genügend Wasser. Da sie nicht frostempfindlich ist, kann sie weitherum angepflanzt werden.

Die Ackerbohne, die auf weiten Feldern angepflanzt wird, ist ein geeigneter Luftreiniger, da sie den Stickstoff aus der Luft durch Knöllchenbakterien bindet und an ihren Wurzeln ablagert.

Der Anbau der Puffbohne ist weit verbreitet. Funde aus Nazareth und Jericho, wo sie heute noch angepflanzt wird, bezeugen ein Alter von 6500 Jahren. Im Mittelalter quasi Grundnahrungsmittel für den Menschen, ist sie heute vor allem Viehfutter für Schweine, deshalb die Bezeichnung Saubohne.

Auf den Verzehr roher Samen sollte verzichtet werden, weil sie, ebenso wie das Einatmen des Blütenstaubs, eine toxische Wirkung haben können. Das Gleiche gilt besonders für Pferde, aber auch für Rinder.

Die Samen sollten also nur geröstet oder gekocht konsumiert werden, entweder ganz als Suppe oder Brei verzehrt werden. Im Mörser zu Mehl zerstampft, werden sie zu Brot oder Falafel verarbeitet. Dank des hohen Proteinanteils werden sie heute auch zu Fleischersatzprodukten verarbeitet.

Judentum/Christentum

Du, nimm dir Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Dinkel (Spelt); tu sie zusammen in ein Gefäss und mach dir Brot daraus.

Ezechiel 4,9

Als nun David nach Mahanajim gekommen war, brachten (sie) ihm (und seinen Leuten) Matten und Decken, Töpfe, irdene Gefässe, Weizen, Gerste, Mehl, Röstkorn, Bohnen, Linsen, Honig, Sahne (Butter), Schafs- und Kuhkäse als Nahrung.

2. Samuel 17,27-29

Linse, Lens culinaris

Linsen sind eine wickenartige Pflanze und gehören zu den Schmetterlingsblütlern innerhalb der Familie der Hülsenfrüchte. Die heute bekannten Linsen dürften von der wilden Lens orientalis abstammen.

Linsen sind eine alte Nutzpflanze, was Funde verkohlter Linsensamen aus dem 6.-7. Jhts. v. Chr. in Jericho und Arad bezeugen. Die Pflanze ist anspruchslos, wächst bis in eine Höhe von 1200 Metern, braucht aber milde Winter und genügend Niederschläge. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich auch von der Farbe her; es gibt rote, gelbe, schwarze und grün-schwarz gesprenkelte Linsen.

Linsen sind sehr nahrhaft, weil eiweiss-, zink- und vitaminhaltig und von Natur aus glutenfrei. Allerdings enthalten rohe rote Linsen Giftstoffe. Zu biblischen Zeiten waren Linsen ein beliebtes Grundnahrungsmittel. Sie wurden zu Suppen und Brei verarbeitet, aber auch geröstet gegessen oder als Mehl zum Kuchenbacken verwendet. Zudem sind Linsen als Fastennahrung bekannt.

Linsen waren auch eine Notspeise, wenn zu wenig Gersten und Weizen vorhanden waren. Dann wurden sie als Streckmittel unter das Getreidemehl gemischt.

Judentum/Christentum

Darauf gab Jakob dem Esau Brot und Linsengemüse; er ass und trank, stand auf und ging seines Weges. Vom Erstgeburtsrecht aber hielt Esau nichts.

1. Mose 25,34

Einst versammelten sich die Philister bei Lehi. Dort war ein Linsenfeld.

2. Samuel 23,11

(vgl. auch 2. SAMUEL 17,27-29)

Du, nimm dir Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Dinkel (Spelt); tu sie zusammen in ein Gefäss und mach dir Brot daraus.

Ezechiel 4,9

Islam

Und als ihr sagtet: Moses, wir werden nicht nur eine einzige Speise dulden, so bitte deinen Herrn darum, uns das hervorzubringen, was aus der Erde entsprießt, wie Kräuter, Gurken, Knoblauch, Linsen und Zwiebeln. Er sagte: Wollt ihr das Gute gegen das Minderwertige eintauschen? Dann steigt herab nach Ägypten, dort findet ihr das, wonach ihr fragt.

Koran 2:60

Kichererbse, Cicer arietinum

Die Kichererbse ist eine alte Nutzpflanze. Älteste Funde gehen auf mindestens 5000 v. Chr. zurück und sind aus Kleinasien, dem östlichen Mittelmeerraum und aus Jericho belegt. Kichererbse ist eine einjährige Pflanze, die dank ihrer tiefen Pfahlwurzel gegen Trockenheit resistent ist. Sie wird als letzte Hülsenfrucht im Jahr gesät und erst gegen Mitte Sommer geerntet. Sie eignet sich also gut für heisse, subtropische Gegenden. Die Kichererbse blüht weiss, rosa oder blau.

Kichererbsen sind in vielen Ländern ein Grundnahrungsmittel. Im Orient kommen sie fast täglich auf den Tisch, in ganz unterschiedlichen Zubereitungsarten, als Erbsen, Brei und zu Mehl verarbeitet als Brot. Aber aufgepasst: die Erbsen sind roh giftig; erst durch die Hitze des Kochens oder Röstens werden die Giftstoffe zerstört und die Kichererbsen geniessbar. Kichererbsenmehl ist eiweissreich und glutenfrei. Der Nährwert ist allgemein sehr hoch.

Kichererbsen werden auch zu Heilzwecken z.B. gegen Fieber eingesetzt.

In der Kosmetik ist Kichererbsenmehl mit Yoghurt vermischt ein bewährtes Peelingmittel.

Der lateinische Name cicer leitet sich möglicherweise vom hebräischen kikar, d.h. rund, ab. Der deutsche Name kann aber auch einen Bezug auf das Geräusch haben, welches beim Rösten der Erbsen entsteht, als ob sie kichern würden. Das französische pois chiche meint genau diesen Laut.

Die Bezeichnung Kichererbse findet sich nicht als solcher in der Bibel, sondern wird mit «würziges» oder «gemischtes salziges Futter» wiedergegeben. Das hebräische hamitz entspricht dem aramäischen himtza bzw. dem arabischen hummus, ein Ausdruck, der heute allgemein bekannt ist: Hummus-Brei wird aus Kichererbsen hergestellt.

Judentum/Christentum

Die Rinder und Esel, die dir bei der Feldarbeit helfen, bekommen würziges Futter zu fressen, das man mit Schaufel und Gabel gemischt hat.

Jesaja 30,24

@ dich Impuls von Eliane

Schliesse die Augen, denke an den Geschmack 
einer guten Lauchspeise
einer süssen Melone
eines würzigen Linsensalates.

Die Menschen zur Zeit der Heiligen Schriften haben ähnliche Gerichte gekostet.
Sie haben voller Dankbarkeit gegessen.
Sie sind uns in diesem Genuss sehr nahe.