In diesem Beet wachsen Kugeldisteln, Hundsrose, Bibernell-Rose, Brombeeren, Brennesseln, Stechpalme und Mariendisteln.
Dornen, Disteln und Nesseln werden mehrheitlich negativ erlebt; sie haben aber eine duale Funktion.
Teils mit wunderbaren Blüten ausgestattet bleiben sie für Mensch und Tier unantastbar, können aber durchaus positive Funktionen im Alltag übernehmen.
Allgemein
Dornen und Disteln werden in der Bibel oft zusammen erwähnt und kommen 39 Mal und mit 22 verschiedenen Bezeichnungen vor, wobei die Pflanzenwelt Israels über 70 Arten dorniger Pflanzen kennt.
Im Koran ist die Deutung von Dornengewächs nicht eindeutig. Sie kann sowohl für eine Deutung der Hölle oder auch auf der symbolischen Ebene als Deutung eines geistig herausfordernden Zustandes verstanden werden, der am Ende einer grossen irdischen Mühsal entsteht – Feuer als ein Symbolbild psychischen Leidens.
Wo Kulturland verwüstet oder aufgegeben oder nicht bearbeitet wird, da breiten sich schnell Disteln und Dornen aus. Sie können also auf die Faulheit eines Bauern hinweisen. In der Bibel werden sie meistens in einem negativen Sinn verwendet. Allerdings erwiesen sie sich im Alltag als durchaus nützlich.
Dornensträucher waren ein gutes Brennmaterial. Zudem dienten sie zur Erstellung von Feldhecken und zur Umgrenzung vom Besitz. Da der Bauer unaufhörlich den Disteln wehren muss, und sie verwunden können, drohen die Propheten gottlosen Menschen mit einem Überhandnehmen derselben.
Dornen sind ebenfalls Symbol für eine menschenfeindliche Welt. Disteln verhindern das Aufkeimen des guten Samens, womit die Lebensgrundlage für Mensch und Tier gefährdet ist. Andererseits können Dornen und Disteln den Menschen davon abhalten, die falsche Richtung einzunehmen, und ihn so wieder auf den richtigen Weg lenken.
Langstielige Disteln verwendete man auch zur Züchtigung; das Auspeitschen mit Dornenzweigen in der Öffentlichkeit war eine besonders entehrende Strafe.
Judentum/Christentum
Ehe eure Töpfe warm sind, fegt der Sturm den Dornstrauch, frisch oder brennend, hinweg.
Psalm 58,10
Am Acker eines Faulen ging ich vorüber, am Weinberg eines unverständigen Menschen: Sieh da, er war ganz überwuchert von Disteln, seine Fläche mit Unkraut bedeckt, seine Steinmauer eingerissen.
Sprüche 24,30-31
Wie Feuer brannte die Schuld, sie verzehrte Dornen und Disteln und entzündete das Gestrüpp des Waldes.
Jesaja 9,17
Und das Licht Israel wird zu Feuer; sein Heiliger wird zur Flamme. Sie brennt und verzehrt die Dornen und Disteln von Assur an einem einzigen Tag. Und der Herrlichkeit seines Waldes und seines Weinbergs wird Er ein Ende bereiten.
Jesaja 10,17-18
Christentum
Denn jeder Baum wird an seiner Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, und vom Dornbusch liest man keine Trauben.
Lukas 6,44
Islam
Ist dir die Erzählung über das Bedeckende zugekommen? Gesichter sind an jenem Tag demütig, abgearbeitet, abgemüht, glühendem Feuer ausgesetzt, in das von einer brodelnden Quelle gegossen wird. Für sie gibt es keine Speise ausser von getrocknetem Dornengewächs, das weder sättigt noch den Hunger stillt.
Koran 88:1-7
Kugeldistel, Echinops bannaticus
Im Frühsommer erscheinen auf den dünnen, schlanken Stielen stachelige Köpfe mit violett-blauen Blüten, die kleine Früchte mit spitzen Dornen entwickeln.
Die Kugeldistel kommt vor allem in Samaria und andern Teilen Israels vor und wächst zwischen Zwergsträuchern.
Die Kugeldistel wird auch Igelkopf genannt.
Judentum/Christentum
Dornen und Disteln werden dort wachsen, doch bietet er dir auch Frucht.
1. Mose 3,18
Du aber, Menschensohn, sollst dich vor ihnen nicht fürchten und vor ihren Worten nicht erschrecken, wenn sie auch wie Disteln und Dornen gegen dich sind und du unter Skorpionen wohnst. So fürchte dich doch nicht vor ihren Worten und erschrick nicht vor ihren Gesichtern; denn sie sind ein widerspenstiges Haus.
Ezechiel 2,6
Hundsrose, Rosa canina
Die Bezeichnung Hundsrose rührt wohl daher, dass sie bei Hundebissen gegen auftretende Tollwut helfen kann.
Hundsrosen sind sehr nützliche Pflanzen, weil ihre Früchte, die Hagebutten, reich an Vitamin C sind und zu Nahrungsmitteln verarbeitet werden können, z.B. Tee, Sirup, Marmelade oder Öl.
Christentum
Wie ein Palmbaum in En-Gedi wuchs ich empor, wie Rosensträucher in Jericho.
Jesus Sirach 24,14
Bibernell-Rose, Rosa spinosossima
Auch Dünenrose genannt, ist absolut nicht wählerisch, was den Standort anbelangt. Sie ist äusserst robust und gehört zu den ältesten Rosen-Arten der Welt. Ihre Besonderheit ist, dass sie Salz verträgt, windbeständig ist und sowohl Hitze wie Kälte erträgt und sie stellt keine Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Im Gegenteil ist sie ein sehr guter Bodenhafter.
Der botanische Name Rosa spinosissima, weist darauf hin, dass sie extrem dornig ist. Ihr kommt eine grosse ökologische Bedeutung zu, weil sie eine reichhaltige Bienenweide ist. Ihre kleinen Hagebutten eignen sich nicht zur Verwendung.
Christentum
Lob der Weisheit: Wie eine Palme in Engedi schoss ich auf und wie Rosenbüsche zu Jericho, wie ein stattlicher Ölbaum in einer Niederung und wie eine Platane am Wasser ragte ich empor.
Jesus Sirach 24,14
Brombeere, Rubus sect rubus
Die Brombeere ist eine immergrüne Pflanze und in den mittleren und nördlichen Teilen Israels häufig anzutreffen. Sie bildet oft undurchdringliche Dickichte. Meistens kommen die Sträucher an Flussläufen und Sümpfen vor.
Die Brombeere ist eine Wucherpflanze und macht meterlange Triebe, die in Kürze alles mit einem stacheligen, undurchdringlichen Netz überzieht.
Getrocknete Brombeerblätter sind in der Volksmedizin bekannt. Als Tee wirken sie gegen Husten und Katarrh; als Pulver helfen sie bei eitrigen Hautgeschwüren.
Die Früchte sind süss und reich an Vitaminen und lassen sich verschiedenartig verwerten.
Judentum/Christentum
Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vor euch her vertreibt, so werden euch die, die ihr übrig lasst, zu Dornen in euren Augen werden und zu Stacheln in euren Seiten und sie werden euch bedrängen in dem Lande, in dem ihr wohnt.
4. Mose 33, 55
Wer krumme Wege geht, verfängt sich in Dornen und tappt in Fallen. Wer sein Leben bewahren will, bleibt ihnen fern.
Sprüche 22,5
Grosse Brennnessel, Urtica dioica
Im Nahen Osten sind verschiedene Nesselarten belegt. Sie bevorzugen unkultivierte bzw. vernachlässigte Böden, stehen also für eine unwirtliche, lebensfeindliche Welt.
Sie sind unbeliebt, weil sie beim Berühren brennen. Die mit Ameisensäure gefüllten Brennhaare sind eigentlich ein Schutzmechanismus gegen Fressfeinde.
Ferner gehört die Brennnessel zu den sog. Ruderalpflanzen. Sie breiten sich auf stickstoffhaltigen Böden aus und gehören zu den Zeigerpflanzen, weil ihr Vorkommen oftmals an verlassenen Wohngebieten auftritt.
In der Bibel ist die Brennnessel eine Drohpflanze: mit ihr wird den Menschen aufgezeigt was passiert, wenn sie Gottes Gesetze nicht halten, umgekehrt verschwinden diese und machen fruchtbaren Pflanzen Platz, wenn die Menschen das Leben in Gottes Hand geben.
Judentum/Christentum
Statt der Dornsträucher werden Zypressen aufschiessen, statt der Brennnesseln* Myrten. Und es wird zum Ruhme des Herrn, zu einem ewigen Denkzeichen sein, das nicht ausgerottet wird. (*Hebräisch/deutsch)
Jesaja 55,13
Moab soll wie Sodom werden und die Ammoniter wie Gomorra, ein Besitz der Nesseln, eine Salzgrube und eine Wüste für immer.
Zephania 2,9
Europäische Stechpalme, Ilex aquifolium
Es ist unklar, welche Art von Dornen für die Dornenkrone Jesus verwendet wurden. Symbolisch wählten wir bei der Anpflanzung die Stechpalme.
Christentum
Sie flochten ihm eine Krone aus Dornzweigen und setzten sie Jesus auf den Kopf.
Matthäus 27,27-29
Jesus trug die Krone aus Dornzweigen.
Johannes 19,5
Mariendistel, Silybum marianum
Die Mariendistel hat ihren Namen von einer Legende, wonach die weissen Streifen auf den Blättern von der Milch der Jungfrau Maria stammen. Sie wurde seit der Antike als Heilmittel verwendet. Sie hilft bei Gallen- und Leberleiden, d. h. sie wirkt entgiftend und damit leberschützend.
Die Mariendistel findet auch als Gerb- und Farbstoff Verwendung. Im Frühjahr ist sie die erste Distel, die einen schlanken Stengel mit kleinen, stacheligen Blättern entwickelt, an dessen Ende sich ein grosser Korb mit rosa oder weissen Blüten bildet, der von sehr stacheligen Blättchen umgeben ist.
Langstielige, schlanke Disteln wie die Mariendistel wurden als Peitschen verwendet.
Judentum/Christentum
Da sagte Gideon: Wenn der Herr mir den Sieg über Sebach und Zalmunna geschenkt hat, werde ich zurückkehren und euch mit den Dornen und Stacheln der Wüste das Fleisch verdreschen.
Richter 8,7.16
Dann ergriff er die Ältesten der Stadt, die Männer von Sukkot, und drosch sie mit den Wüstendornen und mit den Stechdisteln.
Richter 8,16
Christentum
Wieder ein anderer Teil der Samen fiel in die Dornen und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat.
Matthäus 13,1-9
@ dich Impuls von Eliane
Im Antiken Judentum spielte sich das Leben der Menschen mit Gott in Gärten, in Weinbergen ab, in der Zivilisation.
Auf Berge stiegen nur einzelne Menschen zu besonderen Begegnungen mit Gott: Moses auf den Berg Sinai, Abraham und Isaak auf den Berg Morija.
Für gewöhnlich Sterbliche war der Ort gefährlich.
Auch die Wüste, wo zwar die Herden geführt wurden, war ein gefährlicher Ort. Dort wird Josef von seinen Brüdern als Sklave verkauft, seine Brüder erzählen Jakob, er sei dort von wilden Tieren zerrissen worden.
Der moderne Mensch hat zu diesen Orten eine andere Beziehung.
Dennoch: Welche sind für Dich heute die gefährlichen, von Gott und Mensch verlassenen Orte? Die Orte, die Du am liebsten vermeidest?
Die jüdische Bibel und der Koran lehren uns, dass wir auch an diesen beängstigenden Orten mit Gottes Beistand rechnen dürfen. Wir dürfen vertrauensvoll unseren Ängsten begegnen:
Fürchtet euch nicht. Ich bin mit euch und höre und sehe.
Koran 20:46
Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn Du bist bei mir, Dein Stecken und Dein Stab, sie trösten mich.
Psalm 23, 4
